Was sagt uns das?
Neun Löcher waren 1800 m lang und kosteten
3,00 DM, Reichsmark oder welche Währung?
Beworben wurde damals schon der „Kölner
Golfclub".
Ich denke, der Investor in Köln-Widdersdorf,
die Unternehmensgruppe Amand GmbH & Co. KG und mit gleichnamigen Inhaber Norbert
Amand, hat mit seiner Rechtsabteilung den rechtlichen Sachverhalt geprüft. Der
Name „Kölner Golfclub" ist Legende und hat auch in der bundesweiten
Golfverbreitung seine Verdienste erworben und war einer der ersten Gründungsmitglieder des DGV. Im Deutschen Golfarchiv des
Deutschen Golfverbandes (DGV) - mit Sitz ebenfalls in Köln - lässt sich hierzu
vieles recherchieren. Wer Interesse hat, hier der Link > golfarchiv.dshs-koeln.de
In der Chronik des Marienburger Golfclubs ist
zum Ursprung, Golf in Köln, folgendes nachzulesen:
ln den Stallungen der Köln-Merheimer Pferderennbahn
sprach es sich rasch herum, dass an Schönwetterabenden gelegentlich eine harte
Silbermark extra zu verdienen sei. Da kamen Männer, die in runden Leinensäcken
einige Golfkrücken mitbrachten und damit Bälle über das Geläuf schlugen. Wer
sie sammelte und dem Spieler zurückbrachte, konnte etwas nebenbei verdienen. Es
waren nur wenige Herren, die diesem für Köln neuen Sport, den sie „Golf"
nannten, huldigten. Meist waren sie im Ausland mit dem Spiel bekanntgeworden,
sei es, dass sie als Deutsche zur beruflichen Ausbildung in England waren oder als
englische Diplomaten oder Kaufleute nun in Köln lebten. Im Jahre 1906 setzte
sich dieser kleine Kreis interessierter Männer, zu dem die Herren A. v.
Guilleaume, A. von Deichmann, Dr. Max Clouth, Friedrich Herbst, Dr. Paul Seligmann,
Heinrich Gruenwald, Dr. Fischer, Dr. Merill und andere gehörten, zusammen und
gründete den Kölner Golf Club. Zum ersten Präsidenten wurde Herr Arnold von Guilleaume
gewählt. Kunstbauten für Abschläge oder Grüns konnten auf der Rennbahn nicht
ausgeführt werden. So mähte man ebene Stellen als „Abschläge" und ebenso
meist kreisrunde Flächen als „Grüns". Man schnitt die Löcher, setzte
Fahnen - und der „Bau" der Golfanlage war vorerst beendet. Doch dieses
Provisorium fand nicht lange den Beifall der Kölner Golfer. 1908 wurde das
Gelände in Marienburg für den Neubau eines Golfplatzes freigegeben, der dann
1909 fertiggestellt war.
Diese Geschichte geht weiter. Wenn Sie daran
Interesse haben, so können Sie die weitere Entwicklung in der Chronik des Marienburger
Golfclubs nachlesen und downloaden (www.http://marienburger-golfclub.de).
Nach der Gründungsphase im Innenraum der
Pferderennbahn war der „Kölner Golf Club" bis zum 2. Weltkrieg im
linksrheinischen Köln beheimatet. Erst als die Autobahnpolitik des 3. Reichs
den bestehenden Meisterschaftsplatz auf 9 Löcher reduzierte und sich die Chance
eines Neuanfangs in rechtsrheinischer Nähe bot, entstand in den 50er Jahren der
heutige Golfplatz, Golf- und Landclub Köln, entworfen von Bernhard von
Limburger, am jetzigen Ort in Bergisch Gladbach-Refrath. Die entscheidende
Mitgliederversammlung Ende 1949 votierte für den Ausbau der 18-Loch-Anlage in
Refrath. Dazu brauchte man den Beitrag eines jeden Mitglieds. Damit stand der
Platz am Schillingsrotter Weg in Frage. Eine „Marienburger Fraktion“ im KGC
wollte die alte Anlage beibehalten. Zwei Plätze konnte der Club aber finanziell
nicht ausbauen und unterhalten. Deswegen schlug der damalige Präsident Dr.
Freiherr von Rechenberg vor, dass jedes Mitglied seinen Beitrag in Refrath
abzuliefern habe. Für die Marienburger Anlage hieß sein Vorschlag: „umpflügen“.
Dies treibt die „Marienburger Fraktion“ in die Arme der Alliierten. Ihnen solle
der alte Platz überlassen werden mit der Auflage, eine begrenzte Zahl deutscher
Golfer zuzulassen. Dieser Vorschlag fand eine deutliche Mehrheit.
Tolle Geschichten und nachzulesen auf der
Website www.http://marienburger-golfclub.de. Vielleicht gibt
es noch einige gedruckte Exemplare von Köllen Verlag in Bonn.
Nun zur Gegenwart.
Real gibt es den Namen „Kölner Golfclub“ seit den 50er
Jahren nicht mehr. Ob es zwischen Refrath und der Firma Amand zum Prozess
gekommen ist, ist mir nicht bekannt, allerdings hat sich Refrath mit ziemlicher
Vehemenz gegen den Namen von der Firma Amand gewehrt. Fakt ist aber auch, der
Name „Kölner Golfclub“ war frei
verfügbar, da kein Club/Mitglied im DGV diesen Namen trägt. Jetzt im Mai werden die ersten 9 Löcher des neuen Kölner Golfclubs vor den Toren Kölns, in Widdersdorf, eröffnet. Der Name lebt, ein schöner Name!